Die Zahnradbahn nach Monte
Es gab sie einmal, die Zahnradbahn nach Monte.
Die Zahnradbahn nach Monte -
und es gibt Pläne eine neue Bahn zu bauen
50 Jahre lang hat die Zahnradbahn, die von Funchal nach Monte führte, Madeirenser und Touristen begeistert. Von 1893 bis 1943 war sie in Betrieb. Es muss eine wunderschöne Fahrt gewesen sein, glaubt man Erzählungen aus jener Zeit. Das Bähnle führte entlang prächtiger Gärten und den Quintas reicher Madeirenser und Engländer. Etwa 20 Minuten brauchte die Zahnradbahn, um die 920 Meter Höhenunterschied zu überwinden. Fuhr der eine Zug nach oben, passierte er an einer Ausweichstelle den Gegenzug. Die Insulaner waren so von ihrem Dampfbähnchen begeistert, dass sie schon Pläne schmiedeten, die Strecke von Monte zum zweithöchsten Berg Madeiras, den Pico do Arieiro, auszubauen. Doch dann passierte 1930 ein schweres Unglück, dass vier Todesopfer und zahlreiche
Verletzte forderte (Bild links): Der Dampfkessel der Lokomotive war explodiert . Da verloren die Madeirenser den Spaß an ihrer Bahn. Der zweite Weltkrieg tat sein übriges: Der Verkehr wurde 1943 eingestellt und die Schienen demontiert und in England für Kriegszwecke eingeschmolzen.
Heute gibt es wieder ernsthafte Überlegungen, die Bahn neu zu bauen, und zwar von Monte nach Terreiro da Luta. Ab Monte deshalb, denn wenn die Bahn ab Funchal in Betrieb genommen würde, die Taxifahrer und Busunternehmen um ihre Fahrgäste gebracht würden. In Terreiro da Luta steht die fünf Meter hohe und 20 Tonnen schwere Mamorstatue Nossa Senhora da Paz. Mit ihrer Aufstellung lösten die Madeirenser ein Gelöbnis aus dem Ersten Weltkrieg ein, als sie während eines deutschen U-Boot-Angriffs auf Funchal von Maria Frieden erflehten. Der eigenartige Rosenkranz der Madonna besteht aus der Ankerkette eines 1916 versenkten französischen Kriegsschiffs und aus runden Flusssteinen, die Gläubige in einer langen Prozession zu Fuß hochschleppten.