In Boa Morte bekamen wir aber Mitte Juli 2012 den Schreck unseres Lebens. Auf Madeira brannte es. Zahlreiche Wälder und Kulturland wurden ein Raub der Flammen. Diese machten auch vor Boa Morte keinen Halt. Bis auf 20 Meter kamen die Flammen an unser Haus heran. Hinter unserem Grundstück steht die kleine Kapelle. Die haben wir mit Wasser gekühlt, denn unmittelbar neben dem Gotteshaus brannte Buschwerk. Die Flammen schlugen 20 Meter hoch. Hier mussten sich die Anwohner selber helfen, denn die Feuerwehr war an anderen Stellen eingesetzt.
Mit Wasser haben wir unsere Terrasse und die hölzernen Fensterläden abgespritzt, denn aus den brennenden Kiefernbäumen regnete es glühende Funken nieder. Die Feuerwalze rollte an unserem Haus vorbei talabwärts. Auf ihrem Weg vernichteten die Flammen viele Feldfrüchte, Bäume, aber keine Häuser. Nur eine Ziege überlebte das Inferno nicht. Morgens um vier Uhr war der Spuk vorbei. Anderswo auf der Insel haben viele Familien ihr Heim verloren. Die materiellen Schäden der Waldbrände sind groß, die Häuser bis jetzt, Februar 2013, noch nicht alle wieder aufgebaut. Am Flughafen verdunkelten die dicken Qualmwolken von den Bränden in Gaula den Himmel. Am Straßenrand in Gaula sahen wir ausgebrannte Fahrzeugwracks.