Inzwischen war ich so oft auf Madeira, dass ein Mietwagen zu teuer gekommen wäre. Ich schaute mich nach einen Gebrauchtwagen um und fand schließlich 1987 einen Oldtimer. Das war ein 230 SE, Baujahr 1963. Der Wagen hatte nur 60.000 Kilometer gelaufen. Er hatte eine Besonderheit, er war ein Rechtslenker. Ein von Südafrika nach Madeira ausgewanderter Engländer hatte in mitgebracht. Bei ihm stand der Oldi fast nur in der Garage, denn dem alten Herrn aus dem Königreich waren die Straßen auf Madeira zu eng. Er überließ mir die Karosse zu einem supergünstigen Preis. In einer Fachwerkstatt ließ ich den Wagen durch checken und neu königsblau Lackieren. Er sah jetzt wieder wie neu aus. Die maßgeschneiderten und angefertigten Ledersitze luden zu einem komfortablen Fahren ein. Da ich keine Garage auf der Insel hatte, fand der Mercedes sein Domizil in der Tiefgarage der Feuerwehr in Funchal. Doch das war sprichwörtlich am 29. Oktober 1993 sein Untergang. Ein gewaltiges Unwetter flutete die Tiefgarage so schnell, das es nicht mehr möglich war, den Oldi und die Privatwagen der Bombeiros zu bergen. Er hatte nur noch Schrottwert. Bereits einen Tag später landete Stadtbrandmeister Herbert Wieden von der mit der BVM befreundeten Leichlinger Feuerwehr mit zehn Mann auf der Insel. Im Gepäck hatten die Leichlinger Tonnen an Hilfsgüter: Starke Pumpen, Schläuche, Decken und vieles mehr. Die TAP hatte die Ausrüstung in zwei Chargen von Köln über Lissabon nach Madeira geflogen. Eine Woche waren die Freunde zusammen mit den Bombeiros im Einsatz.